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Bogenarten

Holzbogen, "Primitivbogen"

Die ursprünglichste Form des Bogenschießens. Wie der Name schon sagt, besteht der Holzbogen lediglich aus Holz ohne Verwendung von modernen Kompositmaterialien. Im Vergleich zu den modernen Bögen ist die Effizienz eines Holzbogens eher gering. Außerdem zeichnet sich diese Bogenart durch Handschock und geringere Präzision aus.

Der reine Holzbogen ist somit etwas für absolute Liebhaber des puristischen und traditionellen Bogenschießens oder für Bogenschützen, die sich zum Ziel gesetzt haben, mit minimaler Ausrüstung das Bestmögliche herauszuholen.

Holzbögen werden normalerweise nicht im großen Stil gefertigt und verkauft, sondern als Einzelstücke von Bogenbauern gefertigt. Doch Vorsicht: Die Qualität der Bogenbauer variiert extrem. Es gibt nicht wenige, die sich mit wenig Knowhow selbstständig machen und auf den Markt drängen. Wenn Du an einem guten Holzbogen interessiert bist, leiten wir dich gerne an erfahrene Bogenbauer weiter. Bei einem Preis von 350 Euro aufwärts ist der Holzbogen jedoch als Anfängerbogen sicher nicht geeignet.

Bildquelle: Konrad Vögele, einer der besten Holzbogenbauer (www.holzbogenbau.de)

Moderner Langbogen, Flachbogen

Der moderne Langbogen ist die moderne Variante des reinen Holzbogens. Dieser Bogen ist aus mehreren Holzlaminatstreifen schichtverleimt und an der Wurfarmoberfläche mit einem dünnen Fiberglasbelag versehen. Dieser Fiberglasbelag sorgt dafür, dass die Kraft des Bogens immer konstant ist und das auch im Auszug (hält man einen Holzbogen längere Zeit gezogen, verliert er Kraft, weil die Holzfasern nachgeben – sieht man auch daran, dass der Holzbogen, wenn man die Sehne abnimmt, weiterhin gebogen bleibt – das geschieht beim glasbelegten Langbogen nicht). Das ist die gute Nachricht. Allerdings neigt auch der moderne Langbogen zu Handschock. Insgesamt lässt sich jedoch sagen, dass sich der moderne Langbogen alles in allem einfacher schießen lässt. Einsteigerlangbögen gibt es ab etwa 140 Euro. Auf Grund des hohen Mindestzuggewichts ist der Langbogen nur bedingt für den Einstieg geeignet.

P.S. Japanischer Langbogen:

Wer mit ZEN Bogenschießen beginnen will, der benötigt den klassischen asymmetrischen japanischen Langbogen. Diese meditative Art des Bogenschießens ist jedoch so speziell, dass ich Dich leider an entsprechende Vereine verweisen muss.

Jagdrecurve

Wer ein bisschen mehr Schießkomfort möchte (im Vergleich zu Lang- und Holzbogen), aber auf den traditionellen Holzoptiktouch nicht verzichten will, der sollte sich die Jagdrecurves näher anschauen. Durch die Recurvebauweise (der Wurfarm ist schon vorgebogen) speichert der Bogen mehr Energie, gibt diese schneller wieder ab und lässt sich vergleichsweise angenehm ziehen. Wie der Name Jagdrecurve jedoch schon sagt, ist dieser Bogen für die Jagd entwickelt worden. Das heißt, dass dieser Bogen in der Lage ist, schwere Pfeile mit viel Energie tief in Tiere reinzuschießen (in Deutschland übrigens gesetzlich verboten). In punkto Präzision muss man allerdings Abstriche machen. Für denjenigen, der Präzision, Effizienz und Schießkomfort bevorzugt, bietet sich der Sportrecurve an. Jagdrecurves gibt es ab etwa 130 Euro. Auf Grund des hohen Mindestzuggewichts, ist der Jagdrecurve nur bedingt für den Einstieg geeignet.

P.S. Reiterbogen:

Eine spezielle Art des Jagdrecurves stellt der Reiterbogen dar. Durch seine sehr kurze Bauweise und sehr geringe Masse lässt sich der Reiterbogen extrem schwierig präzise schießen. Einen Reiterbogen sollte man nur in Erwägung ziehen, wenn man wirklich vor hat, vom Pferderücken auf kurze Distanz zu schießen.

Sportrecurve oder Olympic Recurve

Ob mit oder ohne Visier unserer Meinung nach die beste und kostengünstigste Alternative, um mit Bogenschießen anzufangen. Von der Form her zwar gleich wie der Jagdrecurve, bieten Sportrecurves jedoch alles, was das Herz begehrt (abgesehen mal von Compound): Hohe Präzision, hohen Schießkomfort, eine effiziente Energienutzung und vor allen Dingen eine hohe Bandbreite an unterschiedlichen Zuggewichten und Bogenlängen, so dass es für jedes Alter und für jeden Fitnessstand den passenden Bogen gibt. Sportrecurves sind immer zerlegbar, Einsteigermodelle werden zusammengeschraubt, die Wettkampfmodelle bedienen sich einer Schnellsteckverbindung (kurz „ILF“ = „International Limbfitting Systen“). Holzmittelteile werden nur bei den Einsteigerbögen verwendet. Bei den Wettkampfbögen besteht das Mittelteil aus Aluminium oder (seltener) auch Carbon, die Wurfarme haben z.B. einen Schaumstoffkern mit mehreren Lagen Carbon, um die Steifigkeit zu erhöhen. Einfache Recurves (Einsteigerbögen mit Holzmittelteil) fangen etwa bei 90.- € an. Ein einfaches „Olympic Setup“ mit Alumittelteil und ILF-Stecksystem gibt es bereits ab etwa 300.- €.

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Compound

Die Erfindung des Compoundbogens Ende der 60er stellte eine revolutionäre Weiterentwicklung des klassischen Bogens dar. Die an den Enden der Wurfarme montierten Rollen sorgen dafür, dass nur noch ein Bruchteil des tatsächlichen Zuggewichtes im Vollauszug gehalten werden muss und die Energie viel schneller abgegeben werden kann. Die schnellste und präziseste Bogenart war geboren.

Über die Jahrzehnte hat sich die Technik immer mehr verfeinert, so dass es heutzutage schon Compounds mit 90% Zugreduzierung und Geschwindigkeiten mit über 350 Fuß/Sekunde (über 380 km/h) gibt.

Wer mit einem Compound anfangen will, hat einen großen Vorteil. Das Zuggewicht lässt sich in einem Bereich von 10 Pfund oder mehr problemlos ändern, indem man die Wurfarme weiter rein- oder rausschraubt. So kann der Bogen „mitwachsen“.

Der Compound wird meist mit Visier, Peepsight und Release (mechanische Lösehilfe) geschossen. Wer dennoch mit den Fingern schießen will, sollte ein möglichst langes Modell (38 bis 40 Zoll Bogenlänge) nehmen, um die Finger bei dem spitzen Sehnenwinkel noch sauber aufzubekommen. Die langen Bogen sind jedoch in der Anschaffung recht teuer. Auch die Einsteigerbögen fangen nicht unter 300 Euro an (wir gehen davon aus, dass man etwas kaufen will, was funktioniert; billiger und schlechter gibt es z.B. bei ebay…). Wenn man dann noch Visier, Release, Pfeilauflage usw. rechnet, ist man schnell bei 500-800 Euro.

Wie oben besprochen bringt die Technik unübersehbare Vorteile gegenüber dem althergebrachten Bogen. Allerdings kann sich die Technik bei nicht versierten Bogenschützen auch nachteilig präsentieren. Reparaturen und Grundeinstellungen können oftmals nur im Fachhandel vorgenommen werden, die Technik ist anfällig und das Potential eines Compounds kann wirklich nur von Schützen komplett ausgenutzt werden, die das nötige Schrauberknowhow nebst Werkstatt haben. Dementsprechend empfehlen wir Einsteigern, die mit dem Compound anfangen wollen, sich an einen Fachhändler ihres Vertrauens zu wenden, den man auch persönlich aufsuchen kann.

Mit welchem Bogen fange ich am Besten an?

Unserer Ansicht nach startet man am besten mit einem einfachen Sportrecurve mit Holzmittelteil (Einsteigerbogen), da dieser die größte Bandbreite an Zuggewichten und Bogenlängen und auch bereits bei geringen Zuggewichten ordentlich Leistung bietet. Wer technisch nicht unbegabt ist, kann sich auch auf einen Compound einlassen (wie bereits erwähnt, ist es da aber vorteilhaft, wenn man ein Fachgeschäft oder einen Verein als Ansprechpartner in der Nähe hat, falls die Technik versagt…).

Bevor man sich einen Bogen kauft, ist es sinnvoll, sich darüber Gedanken zu machen erst einmal einen Bogen zu mieten. Wir vermieten Einsteigerbögen, Sportrecurves und Compounds halbjahresweise. Dies bietet folgende Vorteile: zum einen kann man erst mal ausprobieren, ob einem  das Hobby tatsächlich Spaß macht, bevor man sich in größere Unkosten stürzt, zum anderen kann man das Zuggewicht anpassen. Besonders als Einsteiger fehlt es an den für den Bogensport wichtigen Muskelgruppen in Rücken und Schultern, so dass ein neu gekaufter Bogen schon nach kurzer Zeit zu leicht sein kann, da sich ja die Kraft mit der Zeit steigert.

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