Button oder Plunger

Der Button ist ein gefederter, seitlicher Anlagepunkt für den Pfeil. Mit ihm lässt sich die Lage des Pfeiles im Bogenfenster zum Bogenzentrum exakt einstellen.
Das geschieht zunächst einfach über die Einschraubtiefe nach Augenmaß. Mit der Kontermutter (2) wird der Button am Bogen in seiner ermittelten Position fixiert.
Die Federung soll das „harte“ Streifen an der Pfeilanlage etwas abdämpfen.

Je teurer der Button ist, umso feinere Einstellmoglichkeiten hat man bei der Federhärte. Mit veränderbarer Federhärte lässt sich die horizontale Lage des Trefferbildes fein beeinflussen und auf unterschiedliche Entfernungen einmitteln.
Natürlich sind teurere Buttons auch besser verarbeitet und haben damit eine längere Lebensdauer.
Für den Anfang genügt jedoch ein einfaches Modell für wenig mehr als 10.- EUR.

Ein Button kann nicht den Spine des Pfeiles beeinflussen und einen unpassenden Pfeil passend machen!

Klicker

Der Klicker ist ein Streifen Metallblech, der in das Recurvebogenfenster geschraubt wird und 2 Aufgaben erfüllt:

  1. Auszugskontrolle:
    Der Pfeil wird hinter das Blech gelegt. Wenn man nun an der Sehne zieht, bleibt der Pfeil solange hinter dem Blech, bis das Ende des Pfeils erreicht ist. Danach schnappt der Klicker gegen das Mittelteil und das entstehende klickende Geräusch signalisiert dem Schützen, dass er seinen vollen Auszug erreicht hat. So lässt der Schütze immer bei einer konstanten Auszugslänge (nämlich die Länge seines Pfeils) die Sehne los, was zu einer konstanten Pfeilgeschwindigkeit führt.
  2. Der unbewußte Schuß:
    Durch den Klicker wird man konditioniert in einem bestimmten Moment (der Moment, in dem der Schütze das Klicken hört) die Sehne loszulassen. Besonders bei Goldfieber kann der Klicker das geeignete Instrument sein, um dagegen vorzugehen, da der Schütze gezwungen ist, so weit zu ziehen bis er das Klicken hört und nicht schon loszulassen, wenn er das Gold im Visier sieht.

Das Bild zeigt den Klicker im Einsatz. Die Spitze ist fast durch, das Klicken steht kurz bevor.

Peep Sight

Das Peep Sight ist vergleichbar mit der Kimme beim Gewehr. Es handelt sich um ein kleines Kunststoff- oder Aluminumteil mit Loch, welches in die Compoundsehne montiert wird und durch das der Schütze auf sein Visier schaut. Wenn das Loch im Peep mit Visier und Ziel übereinstimmt, kann der Schütze sein Release bedienen.

Das Peep zu montieren ist nicht so einfach, da die Sehne dafür locker sein muß. Manche Bögen lassen sich durch herausdrehen der Wurfarme so weit entspannen, dass man das Peep einsetzen kann. Für alle anderen braucht man eine Bogenpresse, die relativ teuer ist. Da ist es für den Einsteiger am besten den Fachhändler seines Vertrauens aufzusuchen.

Wer es geschafft hat, muß das Peep, nachdem die korrekte Höhe eingestellt wurde, auf jeden Fall mit Wickelgarn fixieren, sonst kann es sein, dass es sich beim Abschuß löst, nach vorne fliegt, gegen das Mittelteil prallt und zurück an den Kopf fliegt (soll schon vorgekommen sein  – allerdings nicht bei uns!).

Umso kleiner das Loch ist, umso präziser ist es natürlich, aber umso weniger Licht kommt durch. Man würde also für 3D und Jagd ein entsprechend größeres Loch wählen, da diese meistens in dunklen Wäldern stattfinden, ein kleineres hingegen für das Scheibenschießen. Es gibt auch ein paar Hersteller, die Peeps mit austauschbaren Locheinsätzen anbieten. Eine gute Alternative, wenn man unterschiedliche Disziplinen schießen will.

Stabilisatoren

Bestandteile eines Stabilisationsystems:

1 Mono- oder Frontstabilisator

2 Seitenstabi

3 Spinne

4 Dämpfer

5 Stahlgewicht

Wie funktioniert so ein Stabilisatorensystem:

Umso länger der Monostabi ist, umso ruhiger steht der Bogen. Das funktioniert praktisch wie eine Balancierstange eines Seiltänzers. Da der Schwerpunkt durch den Monostabi sehr weit vorne liegt und der Bogen nach unten gezogen würde, hat man zum Ausgleich die Seitenstabilisatoren. Das gegenläufige Anbringen bringt den Schwerpunkt wieder in Richtung Bogen zurück.

Am Ende des Monostabis empfiehlt es sich ein Gewicht anzubringen. Durch das Gewicht am Ende des Monostabi-Hebels steht der Bogen noch besser ohne hin und her zu wackeln. Das Gummiteil (Dämpfer) zwischen Gewicht und Monostabi hat den Sinn, Vibrationen nach dem Abschuß zu Dämpfen. Nach dem Abschuß wird die Restenergie, die im Bogen bleibt, durch Vibrationen abgebaut, die für den Schützen unangenehm sein können (z.B. Schulterschmerzen).

Um das beste Stabisystem für sich zu finden, empfiehlt sich, dies zu testen (in unserer Bogenhalle kein Problem). Wer nicht die Möglichkeit hat, sollte den Monostabi nach Körperlänge nehmen:

Bis 170 cm: 26″ oder 28″ Monostabi

Von 170 bis 180 cm: 28″ bis 30″ Monostabi

Ab 180 cm: 30″ und mehr

Dies sind lediglich eine Empfehlungen. Wie ich eingangs schon sagte, ist ein längerer Stabi immer besser. Die teuren Modelle arbeiten normalerweise in der Vibrationsabsorbtion besser, aber auch ein billiger Stabi ist immer besser als keiner.

Für Jagd- und 3D Schützen gibt es auch kurze Jagdstabis. Da man sagt, dass man im Wald weniger Platz für ausschweifende Stabisysteme hat, wurden diese für den Wald eingeführt. Sie sind maximal 12 Zoll (30,5cm) lang und wirken entsprechend weniger deutlich. Auch bei den Jagdstabis fährt man besser, wenn man den Längeren nimmt.

Visiere

Für ein gutes Visier kann man sehr viel Geld ausgeben. Doch wo liegen die Unterschiede zum billigen?

  1. Haltbarkeit: Durch die Verwendung hochwertiger Materialien (Alu u. Carbon) und deren sauberen Verarbeitung sind teure Visiere meist nicht so anfällig für Verschleiß. Der Verschleiß entsteht meistens durch die Vibrationen, so dass nicht passgenaue Teile leichter ausschlagen. Außerdem wird das Visier alleine schon durch das hin und her justieren beansprucht. Billige Gewindestangen, z.B., verlieren so mit der Zeit ihr Gewinde. Ein Klassiker ist auch, dass unterdimensionierte Ausleger (das ist die Stange, die den Bogen mit dem Visier verbindet) durch Vibrationen einfach abbricht.
  2. Einstellbarkeit: Ein gutes Visier lässt sich über eine Gewindestange vertikal und horizontal “mikrometrisch” verstellen. Billige Visiere kann man nur sehr ungenau durch direktes Verschieben einstellen.
  3. Wiederholgenauigkeit: Visiere müssen individuell eingeschossen werden und werden üblicherweise nach dem Schiessen zum Transport vom Bogen demontiert.
    Damit man beim nächsten Schiessen wieder mit den exakt gleichen Einstellungen einfach weiter machen kann, müssen alle beweglichen Teile sehr präzise und passgenau gefertigt sein. Das ist bei Visieren fürs Scheibenschiessen erst ab einer Preisklasse jenseits der 200.- EUR zu erwarten. Jagdvisiere lassen in diesem Punkt leider (Stand 2019) in nahezu jeder Preisklasse Wünsche offen. Da somit aber jeder Schütze dabei gewisse Probleme haben wird, relativiert sich das im Wettkampf…
  4. Komfort: Für leistungsorientierte Schützen ein nicht zu vernachlässigender Punkt. Hochwertige Visiere lassen sich schnell und einfach einstellen, ohne dass dafür extra Werkzeuge benötigt werden. Bei Scheibenvisieren gibt es für die Hochachse dafür meist einen Knopf, mit dem die Gewindestange vom Visierblock mit dem Korntunnel oder Scope entkoppelt und dieser somit einfach verschoben werden kann. Jagdvisiere haben Klemmschrauben für beide Achsen, die in der Art von Flügelmuttern gestaltet sind und sich somit ohne Werkzeug lösen und festziehen lassen. Bei Allen Visieren wird damit schon das den meisten Schützen lästige Einschiessen sehr erleichtert.

Recurve- und Compoundvisiere unterscheiden sich übrigens in ein paar Dingen voneinander, die man kennen sollte:

  1. Recurvevisiere haben längere Ausleger als Compoundvisiere. Da ein längerer Visierweg (Auge-Korntunnel) prinzipiell die Präzision erhöht. Natürlich “wackelt” es auch stärker, wenn man noch keine so ruhige Hand hat, je weiter das Visier ausgefahren wird. Einsteiger sollten es also nicht gleich übertreiben!
    Beim Compound, der über das sogenannte “Letoff”, also eine starke Zuggewichtsreduktion im Endauszug verfügt, wäre ein langer Visierausleger dagegen sogar nachteilig. Denn die geringe Haltekraft erlaubt es, den Bogen mit der haltenden Hand um seine Hochachse sehr leicht und unbemerkt zu verdrehen (sog. “torque”), was einen starken Visierfehler verursachen kann. Auch und gerade beim Compound sollten Einsteiger daher ihr Visier wirklich möglichst kurz halten (und sich vor Allem fachkundig erklären lassen, wie man das “Torque” durch die richtige Handhaltung am Bogen minimieren kann). Es gibt übrigens eine zunehmende Anzahl von Compound-Profis, die aus diesem Grund lieber mit einem kurz eingestellten Visier Rekorde schiessen…
  2. Nachdem die Vibrationen beim Recurve geringer sind, werden Recurvevisiere meist etwas feiner und leichter gefertigt, als Compoundvisiere. Die Unterschiede sind zwar heute nicht mehr so gewaltig, wie noch zu Zeiten der ersten Compoundbögen und moderne Compounds rütteln dem Schützen auch nicht mehr die Plomben aus den Zähnen. Dennoch sollte man immer das für den Bogen vorgesehene Visier verwenden, wenn man keinen Bruch riskieren möchte!
  3. Die Aufnahme für die Korntunnel oder Scopegewindestange beträgt beim Recurvevisier 8-32 beim Compoundvisier 10-32. Die Gewindestange muß beim Compoundvisier stärker sein, dass diese durch das schwerere Scope und die Vibrationen nicht bricht. Sie wird außerdem zusätzlich komplett von einer meist sechseckigen Trägerstange umschlossen und so zusätzlich verstärkt und gegen Bruch geschützt.
  4. Recurvevisiere werden meistens mit einem Korntunnel ausgeliefert, bei einem Compoundvisier muß man sich jedoch ein Scope dazukaufen.

Im Gegensatz zu den Scheibenvisieren, wo man einen einzigen Visierpunkt hat und diesen je nach Entfernung hoch und runter stellt, verfügt ein Jagdvisier über mehrere Visierpunkte, die man sich üblicherweise auf 20, 30, 40, 50 und 60 Meter einstellt. So spart man sich langwieriges Einstellen und kann sofort mit dem Schießen beginnen.

Diese Art des Visiers wird auch beim 3D Schießen gerne verwendet. Allerdings sollte man für 3D darauf achten, dass die Leuchtfaser im Visierpin nicht zu groß ist (am besten weniger als .019“). Umso größer die Leuchtfaser ist, umso heller ist sie,– was für die Jagd vorteilhaft sein kann. Für das präzise Schießen auf Turnieren ist ein großer Leuchtpin meist nicht vorteilhaft, alleine schon durch die helle Korona, die das Ziel verdeckt und sogar regelrecht Blenden kann. Das ist jedoch sehr individuell und kann vom Schützen nur durch Ausprobieren ermittelt und optimiert werden.

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Visierzubehör

1. Korntunnel

Wird meist bei Recurvevisieren zum Zielen verwendet. In dem Korntunnel befindet sich üblicherweise noch ein Fadenkreuz oder eine Leuchtfaser, um noch genauer zielen zu können. Die Gewindestange hat üblicherweise eine Stärke von 8-32

2. Scope

Wird ausschließlich bei Compounds verwendet. Funktioniert im Prinzip wie der Korntunnel, allerdings gibt es für Scopes Linsen, die das Ziel vergrößern. Die Linsen gibt es in unterschiedlichen Vergrößerungen, wobei das Zielbild immer dunkler wird, umso stärker man die Vergrößerung wählt. Vergrößerungslinsen schlucken einfach Licht (kann man wunderbar mit einem Fernglas ohne Restlichtverstärker in der Dämmerung ausprobieren).
Je nach Verwendungszweck würde man dementsprechend für Feld und 3D, welche oftmals in dunklen Wäldern stattfinden, eine 2 bis 3 fache Vergrößerung wählen. Beim Scheibenschießen, ob in der Halle oder draußen, wo es normalerweise hell ist, würde man eine Vergrößerung ab 4 fach aufwärts nehmen.

 

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